Weites wildes Land by Shaw Patricia

Weites wildes Land by Shaw Patricia

Autor:Shaw Patricia
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-12-28T00:00:00+00:00


* * *

Jeden Morgen, wenn Logan widerwillig zu den Minen ging, verfluchte er Charlie und seine klugen Einfälle. An diesem Vormittag mußte er sich noch mehr Klagen anhören als gewöhnlich. Die Goldgräber brachten das Erz zur einzigen Waschanlage in Katherine, und damit ihnen nichts abhanden kam, überwachten sie jede Minute des Waschvorgangs und sahen aufmerksam zu, wie das Erz zerstampft und gesiebt wurde. So konnten sie sichergehen, daß jeder Krümel Gold an sie ging. Die Arbeit war langwierig und mühsam und dauerte oft die ganze Nacht, und da Logan müde gewesen war, hatte er einen seiner Männer, Ted Taft, gebeten, ihn zu vertreten. Ted Taft! Wenn Logan ihn hätte entbehren können, hätte er diesen Narren auf der Stelle an die Luft gesetzt. Aber da Arbeitskräfte Mangelware waren, hatte Logan keine Wahl. Taft hatte eine Flasche bei sich gehabt und sich sinnlos betrunken, während die Förderbänder mit dem Gold der Gilbert-Minen an ihm vorbeiliefen. Also hatte niemand den diebischen Goldwäschern auf die Finger gesehen. Glücklicherweise war Simon Pinwell zufällig vorbeigekommen und hatte gesehen, was da vor sich ging. Sofort hatte er einen Boten nach Logan geschickt. »Sie kümmern sich am besten selbst drum, alter Junge. Ihr Vertreter hier ist in einem traurigen Zustand.« Taft war nicht nur betrunken, sondern fast bewußtlos. Logan nahm die Flasche und roch daran. »Mein Gott! Was hat er denn da getrunken?« »Das Gebräu, das sie hier mischen«, erklärte Simon. »Man schüttet Gin, Kerosin, Ingwer und Zucker zusammen, und das Ergebnis ist mörderisch.« Er sah sich um, entdeckte eine weitere noch halbvolle Flasche und schleuderte sie in den Busch. »Dieses Zeug verwandelt ein Häschen in ein Raubtier«, lachte er. Doch Logan war keineswegs zum Lachen zumute. Außerdem mißfiel ihm, daß die Männer inzwischen einen freien Samstagnachmittag forderten. »Faulpelze«, brummte er. Allerdings wußte er mittlerweile, daß die wirklich fleißigen Männer längst ihre eigenen Minen besaßen. Seine Arbeiter hingegen waren eine Bande von Taugenichtsen. Von Anfang an hatte es in den Gilbert-Minen Schwierigkeiten gegeben. Zwar waren einige der ursprünglichen Arbeiter zurückgekommen, aber sie hatten schwarze Frauen mitgebracht, die sie an ihrer Statt in die engen Schächte hinabsteigen ließen. Logan hatte diesem Treiben sofort ein Ende bereitet und dann am Zahltag festgestellt, daß der frühere Verwalter Lohn für die schwarzen Frauen abkassiert hatte, den diese allerdings niemals zu sehen bekamen. Dieses Geld wurde »Samstagbonus« genannt und dazu verwandt, den Arbeitern am Wochenende einen Drink auszugeben. Aber Logan weigerte sich, Lohn für nicht erbrachte Leistungen auszuzahlen, weshalb seine Männer ihrer kostenlosen Drinks verlustig gingen. Das führte zu weiterem Ärger. Unter seiner Leitung warfen die Minen eine Menge ab, und weder Gilbert noch sein Agent hatten irgendwelche Beschwerden anzumelden. Also war Logan fest entschlossen, die Stellung zu behalten. Bald würde er Zeit haben, sich nach einem einträglichen Nebenerwerb umzusehen. Doch er konnte Tausende von Dingen aufzählen, die ihm den Posten zur Hölle auf Erden machten. Hauptsächlich war das die Angst, Straßenräuber könnten die Packpferde überfallen, die die Goldausbeute nach Palmerston schafften. Und dann war da noch Josie! Sie war inzwischen zu einem wirklichen Problem geworden.



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